Interview von Eversports

'Wie MahaShakti Inhaberin Veronika Rössl ihr Angebot digitalisiert hat'


von  Eversports
  15. Oktober 2020

 

by Paul Königer
Veronika Rössl in ihrem Online Yoga-Studio @home

 

Veronika Rössl führte 18 Jahre lang das MahaShakti Yoga Studio im Münchner Stadtteil Schwabing. Doch die Coronakrise machte auch vor dem Münchner Studio nicht Halt. Anstatt mit den strikten Auflagen, den hohen Fixkosten und der Unsicherheit zu Leben, sah Veronika eine Chance sich selbst und ihren Teilnehmern wieder mehr Freiheit zu verschaffen. Und so verkaufte sie die Studioräume in Schwabing, digitalisierte ihr gesamtes Angebot und aus dem MahaShakti in Schwabing wurde das MahaShakti Online Studio. Und aus einer Studiobesitzerin wieder mehr und mehr eine Yogalehrerin. Wie Veronika diese dennoch schwere Entscheidung getroffen hat und welche Vorteile die Digitalisierung ihres Studios für sie hat, darüber spricht Veronika ganz offen in unserem Interview.

 

Doch bevor wir direkt in diese Materie eintauchen, lernen wir Veronika und das MahaShakti Studio erst einmal kennen:

 

 

Du leitest schon seit 20 Jahren das MahaShakti Yoga Studio in Schwabing. Wie würdest du selbst das MahaShakti beschreiben?

 

Veronika Rössl: Mir ist immer wichtig, dass sich bei MahaShakti Yoga verschiedene Yoga Richtungen vereinen. Dass man als LehrerIn seinen eigenen Stil findet und vermittelt, sodass der Unterricht authentisch und individuell ist. Auch dass die Philosophie dahinter weitergegeben wird und der Schwerpunkt auf dem achtsamen Hinspüren in den Moment im Vordergrund steht – bei aller Freude am Üben. Mir war und ist auch immer wichtig, dass alle LehrerInnen, die auf meiner Online Plattform sind, auch selbst Yoga machen, regelmäßig üben und meditieren. 

 

Yoga ist für mich eine Form der bewegten Meditation. Was bedeutet, dass man lernt im Kopfstand genauso gelassen zu bleiben, wie zum Beispiel im Lotus. Genau deshalb sind herausfordernde Übungen auch wichtig, nicht für das eigene Ego, sondern um in der tiefen Atmung zu bleiben und zu lernen, wie man in solchen Situationen ruhig bleiben kann. Diese ruhige Atmung hilft einem auch im richtigen Leben, denn man kann mit dieser Gelassenheit viele Herausforderungen einfacher meistern.

 

'Der größte Benefit von Yoga ist dieses wundervolle Gefühl danach, die Freisetzung der Glückshormone. Ich bin gerne auch anderweitig aktiv: Ich gehe Joggen, Wandern oder Schwimmen, im Winter Skifahren, aber keine dieser Aktivitäten bringt die gleiche Wirkung wie Yoga.'
Dive Deep Into Yourself Selbsterfahrungsseminare mit Veronika Rössl
Dive Deep Into Yourself Selbsterfahrungsseminare mit Veronika Rössl

Wie bist du selbst zum Yoga gekommen?

 

Veronika Rössl: Ich kann mir ein Leben ohne Yoga gar nicht mehr vorstellen. Tatsächlich habe ich schon als Kind Yoga gemacht, das ist mir aber erst in der Yogalehrer Ausbildung bewusst geworden. Da habe ich die Königskobra wiedererkannt und konnte mich erinnern, dass ich die schon als Kind geübt hatte. Mein Lehrer in der Grundschule in Wien hatte mit uns einmal Yoga im Turnen gemacht und daraufhin übte ich zusammen mit einer Freundin Yoga und wir probierten alle möglichen Übungen aus. Dass das Yoga war, was ich da gemacht habe, wusste ich damals allerdings gar nicht. Ich habe es einfach geliebt, es tat mir gut und ich habe täglich für mich zu Hause alleine nach der Schule eine bestimmte Sequenz geübt.

 

Der größte Benefit von Yoga ist dieses wundervolle Gefühl danach, die Freisetzung der Glückshormone. Ich bin gerne auch anderweitig aktiv: Ich gehe Joggen, Wandern oder Schwimmen, im Winter Skifahren, aber keine dieser Aktivitäten bringt die gleiche Wirkung wie Yoga. Ich fühle mich nach dem Yoga immer total glücklich, weil so viele Endorphine freigesetzt werden, Belastungen lösen sich und man kann allgemein besser mit schwierigen Themen umgehen. 

 

Mit Anfang 20 bin ich recht krank geworden. Damals habe ich mich auf den Weg nach anderweitiger Hilfe gemacht, weil die Schulmedizin mir nicht helfen konnte. Durch das Buch “Yoga mit Heilwirkung” bin ich dann auf Yoga gestoßen, damals gab es ja noch kaum Yoga Studios. Auf jeden Fall habe ich durch das Buch verschiedene Asanas geübt und später dann Atemtechniken gelernt, um zu meditieren, was mir sehr geholfen hat. Außerdem habe ich begonnen mich für alternative Heilmethoden zu interessieren. Seitdem ich all diese Techniken für mich regelmäßig in mein Leben integriert habe, bin ich schmerzfrei geworden, habe immer die besten Blutwerte und nehme keinerlei Medikamente.

 

 

Wie kam dann der Schritt zum eigenen Studio?

 

Veronika Rössl: Viele Menschen haben mich immer wieder danach gefragt, wie ich gesund geworden bin und ich habe sie dann daraufhin an meine Wissensquellen weitergeleitet, bis dann alle meinten: “Du kannst das doch selbst auch alles, biete es doch selbst an.” Ich hatte ja auch schon in meiner Diplomarbeit im Marketing das Thema ‚Gründung eines Yoga-Studios mit Hauptmerkmal auf Produkt- und Kommunikationsmix‘ bearbeitet, somit hatte ich tatsächlich das Wissen, um ein Studio eröffnen zu können.

 

2002 habe ich dann zur Untermiete an zwei Standorten in München begonnen mein Konzept umzusetzen und zusätzlich auch in Fitnessstudios Yoga eingeführt und unterrichtet. Aber schon ein halbes Jahr später habe ich dann mein eigenes Studio in Schwabing eröffnet, das MahaShakti. Der Name wurde mir bei meiner ersten Yoga Ausbildung gegeben und erschien mir als genau der richtige Name für mein Yoga Studio. Es kamen immer mehr Stunden und damit auch mehr Lehrer dazu, das Studio ist homogen gewachsen. Das MahaShakti ist dann auch immer größer und bekannter geworden und bald musste ich in größere Räumlichkeiten wechseln, damit ich allen gerecht werden konnte. Schon seit vielen Jahren gehören das MahaShakti Yoga Studio zu den 10 beliebtesten Studios in München. Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, war ich sehr überrascht und habe mich total gefreut.

 

 

Wie hat die Coronakrise das MahaShakti Studio verändert?

 

Veronika Rössl: Ich habe die Digitalisierung wirklich viele Jahre nicht so beachtet und war selbst immer mit der Technik ein wenig auf Kriegsfuß gestanden. Aber als dann der Lockdown so plötzlich kam, musste ich auf online Yoga umstellen und alle Karten digitalisieren und habe dann begonnen mit einem Buchungssystem zu arbeiten. Eversports hatte ich immer auf meiner Liste, ich war auch schon öfters in Kontakt mit dem Team gewesen, aber irgendwie fehlte mir immer die Zeit den nächsten Schritt zu machen. Während der Coronakrise wurde ich förmlich gezwungen, mich auf online Yoga umzustellen und habe mich dann für die Zusammenarbeit mit dem Eversports Manager entschieden. Es hat alles reibungslos funktioniert und ich bin wirklich zufrieden damit. Vor allem auch mit dem Team, das einen immer unterstützt. Online Yoga war natürlich eine ganz neue Herausforderung für mich, aber auch für viele Kunden, die das noch überhaupt nicht so kannten. 

 

Veronika Rössl mit online Yoga
Veronika Rössl mit online Yoga

 

Wie hast du zuvor gearbeitet, bevor du dich für den Eversports Manager entschieden hast?

 

Veronika Rössl: Ich habe zuvor ganz ohne Buchungssystem gearbeitet und alles auf einzelne Listen heruntergebrochen. Mein Marketing Studium und kaufmännische Ausbildung haben mir dabei sicherlich geholfen. Auch habe ich alle Kärtchen selbst gestaltet und den Stundenplan hinten drauf gedruckt. Alle Kartenbesitzer konnten dann immer sehen, wie viele Punkte sie noch offen hatten, das war gerade auch für die ältere Generation unter meinen Kunden super. Meine Devise damals war: “Never change a running system.” Da war ich einfach wie viele andere, die sich immer ein wenig gegen die Technik sträubten, auch wenn ich eigentlich mit Computern zu Hause aufgewachsen bin.

Wie ging es nach der Coronakrise für dich und MahaShakti Yoga weiter?

 

Veronika Rössl: Während der Coronakrise bin ich dann zu 100% auf online umgestiegen und mir macht es wirklich großen Spaß. Während des Lockdowns waren die Online-Klassen natürlich hauptsächlich dazu da, den Kontakt zu allen Kunden zu halten und ihnen weiter Yoga anzubieten, sodass sie in der Übung bleiben. Aber irgendwie habe ich dann auch gemerkt, dass es für mich viel weniger Arbeit ist. Ich musste nicht mehr die ganze Organisation fürs Studio stemmen, sondern konnte mich viel mehr auf Yoga konzentrieren.

 

Ein Studio zu leiten ist auf jeden Fall mit viel Arbeit verbunden. Man möchte ja für alle Leute da sein, allen Bedürfnissen gerecht werden und immer vor Ort sein. Ich hab während der Zeit immer wieder überlegt, ob ich die Kraft nochmal habe das Studio nach dem Sommer wieder aufzumachen. Der Wunsch nach Veränderung hat schon lange in mir geschlummert und während dieser Zeit ist mir das nochmal mehr bewusst geworden. 

 

Nachdem diese hohen Fixkosten mit den Auflagen zu Covid-19 in Bayern schwierig zu stemmen sind und ich auch nicht sehe, dass Menschen angstfrei und unbeschwert in geschlossenen Räumen Yoga machen können und ich die Sicherheit und Gesundheit für Menschen nicht zu hundert Prozent gewähren kann, habe ich beschlossen die Studio Räumlichkeiten zu kündigen. 

 

Veronika Rössl
Veronika Rössl

 

Und jetzt liegt der Fokus für dich und das MahaShakti auf dem Onlinebereich?

 

Veronika Rössl: Ja, genau das MahaShakti Studio gibt es weiterhin, allerdings hauptsächlich online und ohne feste Räumlichkeiten. Im Stundenplan habe ich weiterhin viele live Online Yogastunden und aufgezeichnete Stunden an. Auch leite ich weiterhin Yoga Retreats bei denen ich mit allen im direktem Austausch stehe. Außerdem biete ich Selbsterfahrungs-Seminare und one-to-one Sessions in den Bereichen Mental & Emotional Coaching und alternative Heilarbeit an.

 

Alles, was mir früher geholfen hat gesund und glücklich zu sein – wie schon seit bald 20 Jahren.

Auch sind weiterhin Yoga Großevents mit international bekannten Yoga-LehrerInnen geplant wie Bryan Kest und KinoMacGregor, die auch immer wieder auf meiner MahaShakti Yoga Online Plattform Workshops halten werden.

 

Was sind deine Erfahrungen beim Online Yoga, welche Tipps kannst du anderen Yogalehrer*innen weitergeben?

 

Veronika Rössl: Ich schalte mich immer sehr früh mit ein, also einige Zeit bevor die Stunde dann tatsächlich losgeht. Ich unterhalte mich dann mit den TeilnehmerInnen, um zu sehen, wie es ihnen geht. Viele schalten in den Stunden auch selbst ihre Kamera ein, was ich sehr begrüße. Denn so kann ich gut verbale Hilfestellungen geben, auch wenn ich das meiste im Kopf habe, wo Fehler oder Schwierigkeiten auftreten könnten und die so oder so verbal als Hilfestellung kommuniziere.

 

Ich muss sagen, im Studio hatte ich oft überhaupt nicht die Zeit dazu, mit meinen Kunden viel vor der Stunde zu reden. Da machte ich ja den Check-in und die Leute waren dann alleine im Raum und warteten bis die Stunde begann. Gerade jetzt mit dem ständigen Lüften, desinfizieren, in Listen eintragen und der vielen Organisation vor und nach der Stunde, bleibt kaum oder gar keine Zeit sich auszutauschen. In Zoom habe ich deshalb auch immer den Gallery-Modus an, damit ich alle sehen kann vor und während der Stunde.

 

Auch sieht jeder online besser wenn ich etwas vormache, sozusagen aus der ersten Reihe. Bei der Übertragung achte ich darauf, dass wirklich auch die Füße, Kopf, alles im Bild ist und drehe mich so, dass man es gut nachmachen kann und sage es dabei langsam an. In den aufgezeichneten Stunden bzw. den Videos kann man auch mal anhalten und es sich nochmal ansehen oder auch nochmal alles üben und so mehr Klarheit für sich gewinnen. Ich finde das eine tolle Form der Praxis und habe mein Leben lang ausschließlich für mich alleine geübt. Oft mit dem Streaming von Bryan Kest, das er direkt immer in den Stunden aufgenommen hat oder auch mit anderen tollen LehrerInnen. Ich habe übrigens immer für den Service bezahlt und noch keinen Cent je bereut.

 

 

'Die aufgezeichneten Stunden bzw. Videos kann man auch mal anhalten und sich die Übungen nochmal genauer ansehen. Oder einfach nochmal alles üben und so mehr Klarheit für sich gewinnen. Ich finde das eine tolle Form der Praxis.'

Was sind die Vorteile von Online Yoga für deine Kund*innen?

 

Veronika Rössl:  Auch für meine Kunden haben die Online Yogastunden viele Vorteile. Viele machen in ihren eigenen vier Wänden auch anders Yoga. Viele sind in einer Gruppe im Raum doch sehr befangen oder es kommt doch eine unterschwellige Konkurrenz mit auf, was beim alleine Üben nicht passiert. Meine Teilnehmer trauen sich oft in der vertrauten Umgebung auch mehr und probieren unbeachtet von Mattennachbarn einfach auch etwas aus, was sie vor anderen nicht tun würden. Auch wenn ich immer versucht habe, das aus den Köpfen zu bekommen, aber typisch Mensch vergleicht man sich doch mit links und rechts.

 

Auch finden viele dieses an keine Zeit gebundene Üben toll. Einfach sich eine aufgezeichnete Stunde zu buchen und wann immer es passt loszulegen. Eine hat mir erst gestern gesagt, dass sie wegen des schlechten Wetters, so nicht zum Yoga gekommen wäre, aber online live war sie mit dabei. Und natürlich machen nun auch einige mit, die ins Ausland gegangen sind oder die ich so weltweit irgendwo kenne. So habe ich sogar eine Kundin aus Shanghai, eine aus Spanien, aus New York und aus Miami…. wir sind also recht international in meinen Stunden.

 

Wie stellst du sicher, dass alle die Übungen und Positionen richtig ausführen?

 

Veronika Rössl: Ich habe ja über 18 Jahre live unterrichtet, da weiß man natürlich, was so die üblichen Probleme sind und kann das mit guter, verbaler Anleitung ausgleichen. Wichtig ist, dass man alles genau ansagt und zwischendurch beobachtet, was die Teilnehmer so machen. Was mir auch total geholfen hat ist, dass ich in meiner ersten Yogalehrer Ausbildung gelernt habe, mit geschlossenen Augen Yoga zu praktizieren und auch oft anzusagen. Ursprünglich hat man auch so Yoga unterrichtet – einfach nur ansagen, gar nichts vormachen. Aber online mache ich beides. Ich zeige alles vor und sage alles an, so dass jeder auf seine Kosten kommt.

 

Wie hast du dann den Mut gefasst und die Veränderung für MahaShakti umgesetzt?

 

Veronika Rössl: Ich muss zugeben, wenn ich so darüber spreche ist immer noch sehr viel Wehmut dabei, denn das MahaShakti Studio war 18 Jahre lang mein Zuhause und ein Ort für viele Menschen zum Meditieren, Yoga zu praktizieren und den Alltag ein Stück weit zu vergessen. Es gibt natürlich auch ein paar wenige Kunden, die nicht mit auf online umgestiegen sind, aber auch für die habe ich gut gesorgt und sie in Studios in der Nähe untergebracht. Da ist mit einigen Studio-BesitzerInnen in München ein schönes Miteinander und man hilft sich gegenseitig. Für mich fühlt sich der Schritt so langsam gut an, auch wenn momentan noch immer extrem viel zu tun ist mit der Digitalisierung so mancher Karten und dem Suchen nach einem Nachmieter meiner Räumlichkeiten. Aber ich freue mich schon auf den Moment, wo ich wieder mehr Kraft und Zeit in andere Projekte stecken kann und in Themen die mir neben Yoga auch am Herzen liegen: Meditation, alternative Heilmethoden, Mental & Emotional Balance Coaching und die Selbsterfahrungsseminare, die ich seit Beginn 2020 sehr erfolgreich anbiete.

 

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

 

Veronika Rössl: Ich wünsche mir einfach, dass alle glücklich und zufrieden sind. Das klingt vielleicht etwas platt, ist aber tatsächlich so. Ich möchte den Menschen etwas bieten, dass sie bereichert und einen Mehrwert für ihr Leben darstellt. Das begleitet mich schon mein ganzes Leben, war schon als Kind so und wird auch mein Leben lang so bleiben, auch wenn ich neue Wege gehe. Ich sehe immer, ob es für mich auch stimmig ist, ich es als Kunde auch toll finden würde und wenn ja, dann biete ich es an. Und last but not least möchte ich für mich auch darauf achten, dass es mir gut geht und ich mir mehr Freizeit gönne in Zukunft. Das darf auf jeden Fall noch mehr werden.

 

Vielen Dank an Veronika Rössl für das offene Gespräch! Lena von Eversports